Parkett-Verlegemuster im Überblick

Das Verlegemuster eines Parketts bestimmt wesentlich über die optische Wirkung des Fußbodens mit. Das ohnehin schon reiche Spektrum an Strukturen, Formen und Farben von Parkettböden wird durch die Art und Weise, wie die einzelnen Parkettstäbe verlegt werden, noch einmal erweitert. Wir zeigen Ihnen, welche Effekte sich mit welchen Verlegemustern erzielen lassen.

Wie finde ich das richtige Parkett-Verlegemuster?

Parkett-Verlegemuster tragen Bezeichnungen, die wir alle schon einmal gehört haben: Schiffsboden, Fischgrät, Mosaikparkett, Flechtboden, Tafelparkett, Würfelparkett, Parallelverband oder Altdeutscher Verband. Wenn es um die Entscheidung geht, in welchem Muster das Parkett verlegt werden soll, sollten Sie sich jedoch nicht vom Klang einer Bezeichnung verführen lassen. Ein aufwändiges und besonders kunstvoll wirkendes Verlegemuster ist auch nicht automatisch höherwertiger und immer besser geeignet als ein beispielsweise das gerade, englische Verbandsmuster, das streng parallel verlegt wird.

Bei der Wahl des richtigen Parkett-Verlegemusters sollten Sie sich vielmehr an den Gegebenheiten des Raums orientieren:

  • seiner Größe (eng, schmal, lang, eher breit oder quadratisch?)
  • den natürlichen Lichtverhältnissen (viele oder wenige Fenster, Nord- oder Südseite, Schatteneinfall von Bäumen etc.)
  • der geplanten Möblierung (wie viel der Bodenfläche bleibt überhaupt sichtbar?)
  • sowie der Nutzung (repräsentatives Büro oder gemütliches Zuhause?)

So edel ein Tafelparkett (auch Französisches Parkett genannt) mit anspruchsvollen Intarsien auch immer sein mag, ein schmales und kleines Wohnzimmer wird auch mit einem solchen Intarsienboden nicht zum Thronsaal. Im Gegenteil verstärkt ein solches Verlegemuster eher noch den Eindruck von Enge und Kleinteiligkeit, da es, um seine Wirkung entfalten zu können, zumindest optisch selbst Platz beansprucht.

Allgemeingültige Aussagen darüber, welches Verlegemuster für welchen Raum zu wählen ist, können leider nicht gegeben werden. Bei der Wirkung von Parkett spielen einfach zu viele Faktoren mit. Neben dem Verlegemuster bestimmt etwa auch die Wahl der Holzart, die Parkettsortierung, die Oberflächenbehandlung sowie die Parkettveredelung die Wirkung des Bodens.

Einige Faustregeln für die Wahl von Parkett-Verlegemustern

Glücklicherweise gibt es immerhin ein paar wenige Faustregeln, die man auf den jeweiligen Raum beziehen kann, in dem das Parkett verlegt werden soll:

  • Die Diagonale Verlegung im 45-Grad-Winkel zur Wand lässt Räume größer wirken. Der Effekt kann durch kleine Parkettstäbe verstärkt werden. Große Parkettstäbe wirken umgekehrt besonders gut in großen Räumen.
  • Eine gerade, parallele Verlegung streckt einen Raum und lässt ihn größer erscheinen, wenn die Verlegung parallel zur Wand erfolgt. Ein schmaler Raum wie ein Flur wirkt durch einen klassischen Schiffsbodenverband daher in aller Regel zwar gestreckt, aber eben auch großzügig. Umgekehrt kann ein langer, schmaler Raum optisch verkürzt werden, wenn das gerade Verlegemuster auf die Wand zuläuft.
  • Zugestellte, unruhig wirkende Räume, in denen viele Möbel aufgestellt werden sollen oder deren Lichteinfall (etwa durch einen Baum vorm Fenstern) unruhig ist, wirken harmonischer mit einem parallelen und gleichmäßigen Verlegemuster wie dem Geraden/Englischen Verband.
  • Bleiben große Flächen im Raum frei, kann das Lichtspiel mit einem Fischgrätmuster dagegen bewusst hervorgehoben werden.
  • Für ein harmonisches Gesamtbild empfiehlt es sich, das Holz parallel zum Lichteinfall zu verlegen. Die Fugen fallen dadurch weniger deutlich ins Auge.
  • Soll die Raumgröße oder -ausrichtung nicht betont werden empfehlen sich starke Muster wie der Würfelverband oder auch das Mosaik. Sie geben Räumen optisch keine Richtung vor.

Häufige Parkett-Verlegemuster

Die Zahl der Verlegemuster ist im Prinzip unendlich. Denn nicht nur die Muster selbst können (zumindest theoretisch) miteinander quasi beliebig kombiniert werden. Auch die Parkettstäbchen selbst können einzeln gewählt werden und bieten durch ihre unterschiedlichen Farben und Strukturen weitere Variationsmöglichkeiten. Trotz dieser buchstäblich unendlichen Vielfalt gibt es einige klassische Parkett-Verlegemuster, die besonders häufig verlegt werden.

Schiffsboden – gerne auch wilder Verband genannt: die Parkettstäbe werden parallel verlegt, die Stöße sind jedoch unregelmäßig versetzt (auch bei anderen Parkett-Verlegemuster wird mit dem Ausdruck „wild“ auf diese Unregelmäßigkeit angespielt). Wird auf diese „Wildheit“ verzichtet, handelt es sich um einen Parallelverband, der streng geometrisch wirkt und wohl auch deshalb gerne für Industrieparkett verwendet wird. Leiter-Verband – ist ein Parallelverband, bei der jede Reihe der parallel gelegten Stäbe mit einer dazu quer verlaufenden Reihe abschließt (und danach in diesem Muster weiterläuft). Englischer/Gerader Verband – die Parkettstäbe werden parallel, aber um die Hälfte zueinander versetzt verlegt (beim Oxford-Verband um zwei Drittel). Fischgrätmuster – die Parkettstäbe werden im rechten Winkel zueinander angeordnet. Es entsteht ein Muster, das an Fischgräten erinnert. Wird jeweils nur ein Parkettstab im rechten Winkel an einen anderen Stab gelegt, handelt es sich um ein einfaches Fischgrätmuster. Beim zweifachen Fischgrätmuster treffen jeweils zwei Parkettstäbe im rechten Winkel aufeinander, beim dreifachen Fischgrätmuster sind es entsprechend jeweils drei Stäbe. Je mehr Stäbe aufeinandertreffen, desto dichter wirkt das Parkett. Fischgrätmuster wirken besonders elegant in großen Räumen. Eine weitere, beliebte Variation ist das Französische Fischgrät. Dafür werden die Parkettstäbe im 45- oder 30-Grad-Winkel abgeschrägt aneinandergelegt. Es entsteht der Eindruck eines Zopfes mit einer durchgehenden Kopf-Fuge. Altdeutscher Verband – jeweils zwei Parkettstäbe werden nebeneinandergelegt und treffen an den Stößen auf einen um 90 Grad gedrehten und gekürzten Stab. Das Ergebnis erinnert an ein Flechtmuster, das besonders attraktiv wirkt, wenn dabei unterschiedliche Holzarten miteinander kombiniert werden. Würfelverband – mehrere Stäbe werden jeweils nebeneinander zu einem Quadrat angeordnet. Bei den nächstliegenden Quadraten werden die Stäbe dann jeweils um 90 Grad gedreht, sodass ein Schachbrettmuster entsteht, das auch als Tafelmuster bezeichnet wird. Flechtmuster – klassisch wird das Flechtmuster erzielt, indem zwei bis vier Parkettstäbe zum Quadrat gelegt und danach im rechten Winkel gedreht wieder ein Quadrat folgt. Es entsteht der Eindruck des namensgebenden Geflechts. Der Eindruck eines Geflechts lässt sich jedoch auch durch viele weitere Verlegemethoden herstellen, sodass es unzählige Varianten des Flechtmusters gibt.

Neben diesen klassischen Mustern lassen sich viele weitere Ideen im Parkett umsetzen. Geometrische Muster aus Rauten und Sternen sind die wohl anspruchsvollsten Verlegemuster von Parkett. Werden dabei geschickt helle und dunkle Hölzer im Muster verlegt, entstehen sogar räumliche 3D-Effekte. Der Vorstellung des Bauherrn sind kaum Grenzen gesetzt.

Gerne stehen wir Ihnen für weitere Fragen zu Parkett-Verlegmustern zur Verfügung. Selbstverständlich können Sie uns auch mit der Erneuerung und dem Verlegen Ihres Wunschfußbodens beauftragen.

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